Vorfahrtsregeln für Radfahrende im Kreisverkehr

Laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) gibt es immer wieder Nachfragen „Wie soll ich mich als Radler, wie als Autofahrer verhalten?“ Bezüglich der Führung der Radler gibt es sehr unterschiedlich gestaltete Kreisverkehre –. „Zum Teil gibt es sogar im gleichen Kreisel je nach Fahrtrichtung unterschiedliche Situationen“, erklärt der ADFC.

Ein echter Kreisverkehr hat eine Mittelinsel und Verkehrsschilder mit weißen Pfeilen auf blauem Grund und an den Einfahrten „Vorfahrt gewähren“ Schilder. „Wer im Kreisverkehr fährt, der hat Vorfahrt – und zwar Radfahrer ebenso wie Autofahrer“.

Verengte Einfahrt

Es habe sich gezeigt, dass es zu den wenigsten schweren Unfällen kommt, wenn Radler im Kreisel die Fahrbahn nutzen. Mündet in den Kreisel eine Straße mit seitlichem Radweg, Radfahrstreifen oder Schutzstreifen, sollen Radler vor dem Kreisel auf die Fahrbahn geführt werden. Sie sind gleichberechtigt mit den Autos. „Ideal funktioniert die Führung für Radler, wenn die Einfahrt so verengt ist, dass an dieser Stelle Überholungen nicht möglich sind“.

Gefährlich werde es, wenn Autofahrer im Kreisel überholen und dann bei der Ausfahrt Radler schneiden, die im Kreisel weiterfahren. Radler sollten daher zügig und so auf der Kreiselspur fahren, dass sie nicht überholt werden können, Autos aber auch nicht zur Schleichfahrt gezwungen werden. Bei den älteren Bauformen verlaufen gesonderte Radwege rund um den Kreisel, oft kombiniert mit danebenliegenden Zebrastreifen für Fußgänger. Der kreuzende Radfahrer auf dem Radweg hat Vorfahrt vor Autos, die den Kreisel verlassen, wenn der Radweg maximal fünf Meter vom Kreisel entfernt ist.

 

 

Nach Ansicht des ADFC sollten Kreisel so gestaltet werden, dass Radler aus allen Richtungen rechtzeitig sicher auf die Fahrbahn geführt werden. Zebrastreifen für Fußgänger sollten grundsätzlich dazugehören. Den Radlern wird geraten, zügig auf der Fahrbahn zu radeln. Wenn sie vor dem Kreisel von einem begleitenden Radweg auf die Straße wechseln, immer genau auf die Autofahrer achten: Blickkontakt aufnehmen, sich auch per Handzeichen bemerkbar machen. Die vielen Regeln führen immer wieder zu Missverständnissen. Der ADFC rät deshalb: Die Beteiligten sollten im Zweifelsfall nicht auf ihr Recht pochen, sondern Rücksicht aufeinander nehmen.